Unser amtierender Vorsitzender Bernd Kruse feierte am 20. August ein kleines Jubiläum, der Heuthener wurde 65 Jahre alt. Dazu möchten wir dir, lieber Bernd, herzlich gratulieren! Bernd wirkt seit dem Ableben von Karl-Heinz Schütz im vergangenen Sommer kommissarisch als KFA-Vorsitzender, wo er vor allem durch seine sachliche und freundliche Art in Erscheinung tritt. Unser Jubilar erlangte nicht nur in unserem Kreis, sonder weit darüber hinaus Bekanntheit durch sein Wirken in der Sportgerichtsbarkeit. Auszug aus dem Bericht des TFV vom 20. August 2023:

„Mit dem Fußball ist er seit mehr als 32 Jahren eng verbunden, wobei der gelernte Mechaniker und Meister, der vor der Wende im Kombinat Solidor Heiligenstadt gearbeitet hat, dies ausschließlich in der Sportgerichtsbarkeit tat. 

Wie nicht selten ist auch Kruse eher durch einen Zufall zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen. Ein Mitarbeiter im Landratsamt hat mit dem Sportgericht seine Freizeit verbracht. Man kam ins Gespräch und schon war Bernd Kruse, mittlerweile Verwaltungsfachwirt und Bürgermeister von Heuthen, 1991 in das Sportgericht des damaligen Kreis-Fußballausschusses (KFA) Heiligenstadt kooptiert. Als die KFA Heiligenstadt und Worbis 1994 zum KFA Eichsfeld fusionierten. wurde er der Vorsitzende des Sportgerichts. 2012 kam die TFV-Strukturreform, die KFA Eichsfeld und Hainich „heirateten“ und das „Kind“ heißt bis heute KFA Eichsfeld-Unstrut-Hainich. Am 20.01.2012 trat Bernd Kruse sein Amt als Sportgerichtschef in diesem Fußballkreis an. Und ein halbes Jahr später erhielt er auf dem 7. Verbandstag das Vertrauen für die neue Aufgabe im Fußball-Verband, den Vorsitz des Sportgerichts. Er legte seine Funktion im KFA nieder, ist aber bis heute hier der stellvertretende KFA-Vorsitzende. 

Doch damit ist die ehrenamtliche sportliche Vita des nun 60-Jährigen noch nicht vollständig umschrieben. Von 2004 bis 2012 war er unter Leitung von Claus Schultheiß Beisitzer im TFV-Verbandsgericht. Bis zur Auflösung der Fußballbezirke 2011 fungierte er ab 2004 als Beisitzer im Sportgericht des Westthüringer Fußballbezirkes (WTFB). Auf überregionaler Ebene machte sich Kruse auch im Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) einen Namen. Und das als Beisitzer im Sportgericht (2007 – 2010) und seit 2011 als Beisitzer im Verbandsgericht des Regionalverbandes. 

Bernd Kruse weiß, dass man sich bei Sportgerichtsurteilen nicht nur Freunde macht. Doch bislang habe es selbst nach schwierigen Verhandlungen immer einen freundlichen Händedruck mit den Parteien gegeben. Das liegt sicher auch daran, dass sich das Sportgericht nach den Worten Kruses um Ausgewogenheit und Sachlichkeit auf der Grundlage der Satzung und Ordnungen bemüht. 

Gefragt nach schwierigen Urteilen nennt er das zum fehlenden Nachwuchs beim SV 1879 Ehrenhain. Hier habe man zwei Mal verhandelt. Auch der Spielabbruch beim Landesklassespiel Milz gegen Meiningen, nach dem es gleich vier Urteile gegeben haben, sei nicht einfach gewesen, erinnert sich der Heuthener. Nicht gern greift er, wie im letzten Jahr beim FC Fahner Höhe, wo es um Punktabsprüche wegen fehlender Schiedsrichter ging, in das Geschehen um den Auf- oder Abstieg ein. Sehr sensibel seien alle Vergehen, in denen es um Rassismus ging, zu behandeln. 

Wie schon erwähnt, rufen Vereine oder auch Kreisvertreter oft beim Sportgerichtschef an. Sie erhalten zu Verfahren keine Auskunft, wohl aber allgemeine Hinweise, aber, das betont Kruse nachdrücklich, keine Rechtsauskunft. Im Spieljahr 2017/18 hatte das TFV-Sportgericht 67 Verfahren auf dem Tisch. Darunter wurden elf mündliche und acht ohne Verhandlung entschieden, 48 Urteile kamen durch schriftliche Einzelrichterentscheidungen zustande. „Das hat sich bewährt“, bekräftigt er. 

Das „Geburtstagskind“ wird den Tag genießen, auch, weil ihm der Beruf und das Ehrenamt nach so vielen Jahren immer noch Spaß machen …“

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